Während der Kurban Kampagne 2013 waren die Repräsentanten mit dem stellv. Vorsitzenden Hüseyin Ates in Afrika. Sie besuchten das Flüchtlingslager Dadaab um den bedürftigen Menschen dort die Kurbanspenden zu überbringen, welche an die Pro-Waisen übergeben wurden.
Hüseyin Ates berichtete über die Aktivitäten und Lage der Menschen der Afrikaner in dem Flüchtlingslager.
„Wir als die Pro-Waisen e.V. und die Hilfsorganisation IHO-Ebrar waren mit unseren Repräsentanten vor dem Kurban Fest in dem Flüchtlingslager Dadaab in Kenia, für unser Projekt „Kurban 2013“.
Als eine Hilfsorganisation wollten wir, dass diese Menschen dort vor dem Fest sich uns ihrer Familie die benötigten Materialien besorgen können. Deshalb haben wir die Zakat im Voraus an die bedürftigen Familien ausgeteilt. Natürlich war dies für uns eine Herausforderung, so vielen Menschen zu erreichen, denn offiziell leben in dem Flüchtlingslager 700.000 Menschen, doch inoffiziell leben dort ca. ein bis eineinhalb Millionen Flüchtlinge.
Wegen rechtlichen Unstimmigkeiten konnten wir nicht direkt am Flüchtlingslager die Opferspenden schächten. Die Orte wurden daher in vier Regionen aufgeteilt, zu denen wir hinfuhren um dort die Tiere entsprechend zu schächten. An den ersten Tagen der Eid al-Adha waren wir in den Bezirken Ifo, Degehli und Hagerlih und an den letzen Tagen des Festes waren wir in dem Bezirk Garisah.
Natürlich war es so, dass wir in diesen Tagen in Afrika einiges gesehen und erlebt haben. Was uns doch aber sehr berührt hat war, dass diese Menschen dort vor einiger Zeit eine Madrasa gespendet bekommen haben, welches acht Zimmer hat um dort zu lernen. Sie haben in den jeweiligen Lehrzimmern jeweils 3-4 Korane, mit denen sie versuchen etwas zu lernen. Wir haben gesehen, dass sie zwischen all den Unmöglichkeiten und Schwierigkeiten das Mögliche erreichen können. Sie sind trotz ihrer Lage für das Dankbar was sie haben und beschweren sich nicht über ihre Lage.
Wir waren ja auch in den vergangenen Monaten in diesem Flüchtlingslager um diesen Menschen bei Seite zu stehen. Nach dem Kurban Fest 2012 waren wir im Juni dieses Jahres wieder dort um Hilfeleistungen zu überbringen. Als wir dieses Jahr wieder dort hinfuhren, wurde uns von den Flüchtlingen welche in dem Flüchtlingslager Leben erzählt, dass wir die einzige Hilfsorganisation wären, welche sie nicht nur an den Festen besuchen würde, sondern auch außerhalb des Kurban Festes, sonst würde niemand ihnen Hilfeleistungen, Lebensmittelpakete überbringen.
Während dem Aufenthalt vor dem Kurban Fest im Juni haben wir uns dort um die Menschen erkundigt, um zu sehen, wie wir ihnen noch weiter helfen können. Es kam da eines Tages eine Mutter auf uns zu mit ihrer 6-jährigen Tochter und bat uns ihr zu helfen, denn sie konnte ab einer Entfernung von drei Metern nichts mehr sehen. Wir haben dieses Geschehnis, als wir wieder zurück in Deutschland waren auf den verschiedenen Veranstaltungen erwähnt, um dieses Mädchen zu Operieren. Dank einem Wohltäter welche die ganzen Kosten für die Augen-OP und die weiteren Behandlungen übernahm konnte das kleine Mädchen während dem Ramadan operiert werden. Als wir sie dieses Mal vor dem Eid al-Adha Fest besuchten, konnten wir sehen, dass die Augen-OP erfolgreich verlief. Sie sagte uns außerdem noch diese Worte, „Ich werde mein erstes Fest dieses Jahr haben.“
Unterdessen besuchten wir weitere Familien um uns ein klares Bild zu machen und mit ihnen zu reden, wie sie hier her kamen und was der Grund dafür wäre. Viele dieser Flüchtlinge sind aus Äthiopien und sind Muslime. Als wir eine Familie besuchten, kam eine etwas ältere Frau auf uns und sagte folgendes. „Wir sind hier um vor dem äthiopischem Regime zu flüchten. Sie foltern uns und wollen, dass wir als ogadenisches Volk aussterben. Der einzige Grund dafür ist, dass wir Moslems sind. Wir haben ihnen nichts angetan und möchten von euch, dass ihr diese grauenvollen Taten welche uns angetan werden weitererzählt, damit man uns hilft. Sie foltern uns, doch sie sollen unsere Kinder in ruhe lassen. Sie haben ihnen nichts getan.“
Mit diesen Wörtern verabschiedete sich die ältere Frau von uns mit Tränen und wir möchten nur eins, ihnen helfen. Wir hoffen sehr darauf, dass Menschen aus aller Welt sehen können wie schlecht es diesen Menschen dort ergeht und ihnen mehr Spenden zuschickt. Denn es reicht nicht aus, wir als eine Hilfsorganisation können ihnen helfen, doch es sind dort Millionen von Menschen die auf Hilfe angewiesen sind. Wir wünschen und hoffen uns daher, dass mehr Menschen auf dieses Flüchtlingslager aufmerksam gemacht werden können.“
So beendete der stellv. Vorsitzende Hüseyin Ates sein Bericht über die jeweiligen Eindrücke die er und die Repräsentanten gemacht haben, in der Zeit, in dem sie sich in Kenia aufgehalten haben.